Yamaha YH-E700A ANC Over-Ear Kopfhörer
Aloha, Hello und Servus zum Testbericht des bereits 2020 erschienenen Yamaha YH-E700A ANC Over-Ear Kopfhörer hier auf Lars-Test-Blog.
Entweder alles oder Nichts
Nach dieser Maxime meiner Überschrift leben und hören Kopfhörernutzer doch eigentlich immer und dabei auch immer wieder auf der Suche nach dem neusten und technisch ausgefeiltesten Equipment.
Kein Wunder, dass sich in der Vergangenheit die Geister beim Yamaha YH-E700A den ich für diesen Blogbeitrag nun seit nunmehr 3 Wochen unter wirklicher Dauerlast habe erproben können, geschieden haben oder noch immer scheiden.
Spitzenklang mit Bühnenflair und zeitgemäßes Noise Cancelling sollten es schon sein!
Der YH-E700A kabellose Over-Ear-Kopfhörer schwarz – Advanced Active-Noise-Cancelling-Kopfhörer mit 35 h Akkulaufzeit und Freisprechfunktion blieb zum „Stapellauf“ im Jahre 2020 mit einem damals aufgerufenen Preis von ca. 400 Euro diesen Ansprüchen der interessierten Hörerschaft leider Schuldig.
Nach nunmehr 12 Monaten und einem umfassenden Firmware Update (aktuell1.39), hat YAMAHA seinen Patzer aus dem Jahre 2020 zum größten Teil wieder wettgemacht und bietet mit dem nun aktuellen Kaufpreis von ca. 200 Euro wieder eine echte Alternative für all jene, die sich eben nicht mit allem zufriedengeben möchten!
Der Preis des Yamaha YH-E700A ist um satte 50 Prozent gefallen
Beginnen möchte ich bei meinem Erfahrungsbericht zum YAMAHA Kopfhörer, wie leider des Öfteren bei Veröffentlichungen der „Großen Kopfhöreranbieter“ mit der für mich persönlich bitteren Feststellung, dass wir als zahlende Kunden leider immer häufiger mit in die Betaphase eingebunden werden.
Einen Kopfhörer im Jahre 2020 und 2021 zu kaufen bedeutet in der Regel (siehe BOSE, Bang&Olufsen, Marshall, Sennheiser etc.), dass die Kopfhörer softwaremäßig nicht final gefertigt auf den Markt geworfen wurden und erst im Laufe der nächsten Monate sukzessiv nachgebessert wurden.
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Beim einen Hersteller scheinen die Treiber komplett unabgestimmt und dumpf, beim anderen ist das ANC in Kombination mit der aktuell überall „aufpoppenden“ Hybridtechnologie überfordert, oder der Ambient Sound schluckt sämtliche Tiefen. Diese Liste ließe sich sicherlich noch beliebig weiter fortsetzen…
Dies soll bedeuten, das allernächste Firmware Update für alle Fälle (kommt in jedem Fall), es ist alt nur die Frage wie lange dauert es im Einzelfall?
Wenn man sich dann vor Augen führt, dass heutzutage gute Bluetooth Kopfhörer nicht mehr ohne App auskommen, könnte man es mit der Angst zu tun bekomen!
Dieser Umstand kann einem missfallen oder egal sein, ist aber umso gefährlicher für das Hörvergnügen, wenn man sich die in aller Regel „beschi…“ Bewertungen der oft verbuggten Apps im Appstore/Playstor ansieht.
Gute Kopfhörerbauer müssen nämlich nicht zwangsläufig auch gute Softwarelösungen anbieten können! Faktisch kommen die Hersteller eben ohne die Apps auch nicht mehr aus.
Apps, Apps, Apps, Apps…
Feinjustagen, Firmwareupdates und bessere Benutzererfahrungen werden eben nur noch hierüber im Nachhinein generiert. Sperrt man sich gegen diesen Trend, läuft man Gefahr keinen überzeugenden Kopfhörer mehr ergattern zu können. Ausnahmen bieten hier ausdrücklich kabelgebundene Studio- und Homeheadphones.
Um zum Yamaha YH-E700A Kopfhörer zurückzukommen, hat dieser durch die neuen Firmwareupdates endlich das erreicht, was YAMAHA wohl ursprünglich im Blick hatte, als man „Großspurig“ antrat, um ein „klangliches Brett“ unters Volk zu bringen.
Leider sehr spät, aber immerhin!
Optik und Haptik des Yamaha YH-E700A ANC Over-Ear Kopfhörer
Dass der YAMAHA nichts für Menschen mit Angst vor schwerem Gerät ist, dürfte spätestens beim Blick auf die Waage auffallen. Satte 325 Gramm bringt der Kopfhörer auf die Waage. Die Verarbeitung des Kopfhörers ist trotz der recht Kunststofflastigen Verarbeitung ausgesprochen Wertig und robust. Lauscher Gehäuse bieten eine „Breite und massige Front“, wenngleich hier im Innenraum mit 5,5, cm x 5,5, cm ruhig etwas mehr Ohrenfreiheit hätte generiert werden dürfen!
Die recht feste Polsterung der Kopfhörer ist mit 1,5 cm etwas unter der „wohligen“ Bepolsterung des Sennheiser Momentum III, welcher hier bei weniger Füllmenge auf knappe 2 cm kommt. Der Kopfhörer ist komplett klappbar und ist somit für mobile Einsatzzwecke konzipiert.
Bedienung und Technik des Yamaha YH-E700A ANC Over-Ear Kopfhörer
Hier hat sich YAMAHA auf das „Notwendigste“ beschränkt, was ich persönlich sehr begrüße. Am rechten Kopfhörer befinden sich die Taster zur Laut und Leiseregulierung, das Skipping der Titel, der -Button zum An- und Ausschalten, sowie der Taster für die Play/Pause und Telefonschaltung. Abgerundet ist die „Right Side of Live“ mit einem USB-C-Slot zum Laden des verbauten Akkus.
Linksseitig am Kopfhörer befindet sich der Multi-Button zum Einschalten des NC, des Ambient Sounds sowie zur Deaktivierung sämtlicher Hörfeatures. Der obligatorische 3,5’er Klinkenanschluss ist hier ebenfalls noch vorzufinden. Thats All!
YAMAHA haben bei ihrem Kopfhörer dankenswerterweise (oder besseren Wissens) auf eine Gestensteuerung verzichtet.
Bluetoothtechnisch darf man hier mit 5.0 agieren. Dies bedeutet, schnelleres Pairing, Erhöhung der Reichweite, gesteigerter Datendurchsatz (wichtig für das NC), höhere Datenübertragungsraten (u. a. wichtig, wenn man Hi-Res hören/streamen möchte). Das Ganze ist dann auch endlich BT-Abwärtskompatibel.
Also abspielbar mit älteren Geräten. Dies war nicht immer so und erst seit Anfang 2020 so möglich!
Das Pairing der Kopfhörer ist sowohl unter Android als auch unter iOS nicht der Rede wert und schnell erledigt. (Die App aus oben genannten Gründen unbedingt mit auf das Smartphone nehmen).
Die Reichweite ist störungsfrei und stabil auf die üblichen 10 Meter – 12 Meter. Diese Werte beziehen sich auf die Nutzung innerhalb von Gebäuden. Auf freiem Feld können hier gerne nochmal einige Meter hinzuaddiert werden.
- Unterstütze Profile sind hier: A2DP, AVRCP, HFP, HSP
- Unterstütze Codecs: SBC, AAC, Qualcomm® aptX™ Adaptive
- Sprach Assistenten: Siri® / Google Asisstant
- Treibergröße: 40 mm (Dynamisch)
- Frequenzbereich: 8 Hz – 40 kHz
- Hi-Res: über Kabel
- Ladezeit: ca. 3,5 Stunden (bei komplett Entleerung)
- Spielzeit: ca. 30 Stunden (Realwert)
Wie trägt sich der Yamaha YH-E700A ANC Over-Ear Kopfhörer?
Für einen so großen Over-Ear-Kopfhörer empfinde ich persönlich den Kopfhörer als recht bequem, was die Auflage vom Kopfband her angeht. Wie bereits erwähnt finde ich, aber dass der Innenraumdurchmesser der Lauscher hätte größer ausfallen können.
Meine Ohren stoßen hier innenseitig leicht an die Begrenzungen an, was nicht wirklich stört, aber man merkt es dennoch. Ein wirklich natürliches Tragegefühl kommt so für mich persönlich nicht auf. Zudem ist die Wärmeentwicklung hier recht hoch, sodass ich doch alle 30–45 Minuten einmal die Kopfhörer kurz anheben muss, um ordentlich „auszulüften“. Der Seitenabdruck ist recht straff, aber nicht erdrückend.
Für Brillenträger dürfte die Kopfhörer keine Probleme darstellen, da durch die ovale Form sowie die Bepolsterung mittels Memory-Schaum keine Druckstellen unangenehm wirken.
Ich habe den Kopfhörer bei schneller Gangart, spazierend, bei „dezentem“ Headbanging und auf dem Laufband ausprobiert. Er sitzt fest und bietet zudem durch die komfortable Größenverstellung auch immer noch Platz für mein obligatorisches Basecap!
Der Soundcheck und die Sache mit dem Advanced ANC
Klanglich und da konnten selbst die Kritiker des letzten Jahres oftmals nicht widersprechen, bietet der Yamaha YH-E700A genau, das, was man bei YAMAHA auch erwarten durfte. Ein ausgesprochenes Klangvergnügen. Dies soll natürlich nicht den Umstand schmälern, dass Klang genauso so subtil ist wie die persönlichen Vorlieben oder die Frage nach „Gasgrill oder doch klassischer Holzkohle Verköstigung“
Der Kopfhörer bietet mit seinen 40 mm Treibern eine Bühne, er bietet Push-Effekte, kräftige Mitten und ausgesprochen präsente Tiefen/Bass ohne hiermit zu dominant zu wirken!
Die Höhen sind ok, kein Meilenstein und nicht final klar; fügt sich aber im Gesamtpaket doch zu einem Großen und Ganzen zusammen.
Der Kopfhörer kann (nicht nur) unter Volllast das bieten, wo sich andere schwertun, es macht Spaß Rock, Hard Rock, Metall oder Jazz hierüber laufen zu lassen.
Er bietet aber genauso Spaß beim Folk, Ska, Hip-Hop und Vokals.
Bedient werden also viele Genres, was für einen 200 Euro Kopfhörer fast nicht besser zu stemmen ist!
Wenn ich den YAMAHA mit einem aktuellen Over-Ear-Kopfhörer auf Augenhöhe vergleichen soll, würde ich hier am ehesten den Sennheiser Momentum III als Vergleich heranziehen, wobei dieser bei den Höhen eine noch etwas klarere Abbildung zeigt.
Agiert man mittlerweile mit dem Advanced ANC bleibt das Klangbild weiterhin füllig und kommt ohne merkliche Einbrüche daher. Der Ambient Sound nimmt etwas der Tiefen heraus und klingt ansonsten analog der Off Funktion der Hörmodi.
Wenn sich das ANC nun auf den Prüfstand stellt, kommt er sicherlich nicht an Platzhirsche wie Bose mit dem QC35 oder den Sony WH-1000XM4 heran. Ein permanentes Grundrauschen ist hier bei deaktivierter Musik feststellbar. Dieser Umstand stört genau dann, wenn man nur mittels NC seine Ruhe haben möchte. Bei normaler „Bespielung“ des Kopfhörers tritt dieser Umstand nicht mehr in den Fokus des Hörers. Die Geräuschreduktion würde ich auf einem Level von ca. 85 % – 90 % verorten.
Dies gilt insbesondere bei monotonem Tiefton. Trotz der im Sekundentakt geschalteten Abtastung der Umgebungsgeräusche durch die implementierten Mikrofone gelingt es dem Kopfhörer zudem nicht mit Windgeräuschen passabel parat zu kommen.
Das kuriose hieran ist der Umstand, wenn man den Wind von vorne antrifft, schafft der Kopfhörer diesen fast zur Gänze herunter zu regulieren. Stellt man sich allerdings seitlich auf, trifft einen die ganze Härte des technischen Deliriums der beteiligten YAMAHA Ingenieure.
Ein Schicksal, das sich allerdings, aus meiner ganz persönlichen Erfahrung (bis auf SONY, Bose und Beyerdynamic) heraus, fast alle Anbieter teilen. Da wären zu nennen beispielsweise JBL, Marshall, Bowers&Wilkens, Bang&Olufsen (mit Modellen bis ende 2020) und auch Sennheiser darf in dieser Aufzählung nicht fehlen.
Was ist sonst noch aufgefallen?
- Störend empfinde ich auch, dass die passive Geräuschreduzierung hier nicht sonderlich gut funktioniert. Hört man unter Volllast seine Lieblingsmusik, kann man sich sicher sein, dass der Nachbar im Flugzeug, Bus und Bahn dies auch hört
- Die Akkulaufzeit ist mit 35 Stunden beworben worden, wobei es sich hierbei sicherlich um einen Laborwert handelt, der zu keinem Zeitpunkt unter meinem Test erreicht wurde.
- Unter Volllast und eingeschaltetem NC schafft der Kopfhörer etwa 20–21 Stunden. Bei deaktiviertem Hörmodi und mittlerer Lautstärke kommt er auf etwa 30 Stunden. Tolle Werte und absolut Alltagstauglich!
Das abschließende Fazit nach nun 3 Wochen der Nutzung:
Ich vergebe für den Yamaha YH-E700A Bluetooth Kopfhörer trotz der aufgeführten Mängel im Bereich des ANC und den etwas für meine Ohren zu klein geratenen Polstern dennoch gute 4 Sterne.
Der Yamaha YH-E700A ANC Over-Ear Kopfhörer nimmt mich klanglich mit…
Der Klang, welcher mal Hart, Sanft, warm als auch Grunge in bester Manier pariert und ein Mittendrin statt nur Dabei suggeriert, hat es mir persönlich einfach angetan. Ebenso die tolle Haptik, sowie die ausgesprochen toughe Akkukapazität, welche ihresgleichen sucht. Ein Kopfhörer der keine 400 Euro, aber nun gute 200 Euro verdient und diese auch Wert ist.
Das Firmware Update zur Behebung einiger Bugs hat dem YAMAHA gut zu Gesicht gestanden und ich empfehle ihn daher gerne weiter!
Ich hoffe, ich konnte mit meinem Bericht den einen oder anderen hilfreichen Tipp zum Kauf oder eben dem Nichtkauf geben. Letztlich entscheidet jeder für sich selber und genau so soll es auch sein!
In diesem Sinne Rock on!
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